Neuer Gedichtband von Ryokan

„Ein Mönch wür­de eher unter Tiger-Müt­tern wandern, 
als den Pfad von Ruhm und Reich­tum zu betreten.“
 Ryô­kan Tai­gu (1758–1831) war ein Mönch der Sôtô-Schu­le des Zen. Er rauch­te und trank Alko­hol, leb­te eine lan­ge Zeit als Ere­mit und ernähr­te sich von dem, was Natur und Bet­tel­gän­ge her­ga­ben. Bekannt ist er für sein selbst­ver­ges­se­nes Spiel mit Kin­dern, vor allem aber für sei­ne Kal­li­gra­fien, die sich am abs­trakt-kur­si­ven „Gras-Stil“ ori­en­tier­ten. Ryô­kans Leben war von Armut gekenn­zeich­net. Zwar sind sei­ne Ver­se in ers­ter Linie Natur­be­trach­tun­gen und bud­dhis­ti­schen Meta­phern gewid­met. Es fin­den sich jedoch auch Lie­bes­ge­dich­te an die Non­ne Teis­hin und gesell­schafts­kri­ti­sche Ver­se. Weni­ger bekannt sind Zei­len, in denen der als unbe­küm­mert gel­ten­de Ryô­kan Selbst­zwei­fel heg­te und sich zu sei­nen Ängs­ten bekannte.
   Wir wol­len mit die­ser Über­set­zung einen Schwer­punkt auf sei­ne chi­ne­si­schen Gedich­te legen, die sich wie stim­mungs­vol­le lite­ra­ri­sche Minia­tu­ren aus sei­nem Ein­sied­ler­le­ben lesen. Zuwei­len zeigt Ryô­kan sich dar­in auch als bud­dhis­ti­scher Leh­rer. Die japa­ni­schen Hai­ku sind knapp und eher wört­lich wiedergegeben.
 
Tai­gu Ryô­kan: Ich spie­le auf dem Bud­dha-Weg. Ang­kor Verlag. 
116 Sei­ten. Paper­back. 9,99 €. ISBN: 978–3‑936018–24‑0.
Bei Ama­zon bestell­bar. [und anders­wo im Buchhandel]

Neue E‑Book-Reihe »Zen-Gedichte« im Angkor Verlag

Santoka-Cover EbookIn der neu­en Rei­he Zen-Gedich­te sind als Kind­le E‑Books für je 2,99 € bei Ama­zon die fol­gen­den Titel erschie­nen — und natür­lich auch auf ande­ren Rea­dern les­bar. Zunächst war ja schon 1) der Korea­ner Ko Un erhält­lich (sie­he den Ein­trag zur Buch­mes­se 2014).

Nun sind vier über­wie­gend zwei­spra­chi­ge japa­nisch-deut­sche E‑Books hinzugekommen.

2) Dôgen Zen­jis Sans­hô­dôei, die japa­ni­schen Gedich­te (sei­ne chi­ne­si­schen fin­den sich über­wie­gend in einem sei­ner Haupt­wer­ke, dem Eihei Kor­o­ku, das als E‑Book inzwi­schen für 9,99 € zu haben ist).

3) Nat­su­me Sôse­kis Hai­ku, die weni­ger bekannt sind als sei­ne Roma­ne (z.B. Koko­ro; Der Tor aus Tokio) und zu einem gro­ßen Teil vom Zen inspi­riert und von Humor getragen.

4) Tane­da San­tô­kas Auch ich bin allein. Tane­da wird beson­ders Freun­den Ikkyûs und Ryô­kans gefal­len, denn auch er galt als exzen­trisch. Sei­ne unge­küns­tel­ten Ver­se wur­den durch eini­ge Bil­der der japa­ni­schen Künst­le­rin Rica Oja­ra ergänzt.

5) Im Dezem­ber folgt ein eben­falls mit sol­chen Bil­dern gar­nier­tes expe­ri­men­tel­les Hai­ku-Werk des früh ver­stor­be­nen Lai­en- und Wan­der­mönchs Oza­ki Hôsai. Als von Melan­cho­lie bestimm­ter Alko­ho­li­ker rich­te­te er sei­nen Blick auf Alltags-Details.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen auf der Ver­lags­sei­te des Ang­kor Verlages.

Ko Uns »Zen-Gedichte, was’n das?« als E‑Book

»Wenn du dich nur nie­der­setzt, stirbt der Buddha,
stirbt auch eine Mutter.«

Zur Buch­mes­se gibt es  Ko Uns »Zen-Gedich­te, was’n das?« für knapp einen Euro bei Ama­zon. Ko Un gilt seit Jah­ren bei den Wet­ten auf den Lite­ra­tur-Nobel­preis als einer der Top 20-Kan­di­da­ten. Der Titel läu­tet eine Rei­he mit Zen-Gedich­ten ver­schie­de­ner Autoren ein. Ko Un hat ihn einst für die gedruck­te Aus­ga­be selbst illustriert.

Inmit­ten des Korea­krie­ges wand­te sich Ko Un (* 1933) dem Bud­dhis­mus zu. 1952 wur­de er Mönch und prak­ti­zier­te Son, das korea­ni­sche Äqui­va­lent zum japa­ni­schen Zen. Als Schü­ler des gro­ßen Mönchs Hyo­bong bereis­te er die korea­ni­sche Halb­in­sel und stieg rasch im Rang auf. Nach zehn Jah­ren schied er aus, des­il­lu­sio­niert durch den For­ma­lis­mus und die Kor­rup­ti­on der bud­dhis­ti­schen Hier­ar­chie. Als Leh­rer in einer Wohl­fahrts­schu­le auf der Insel Che­ju im Süden publi­zier­te er wei­te­re Gedicht­bän­de – der ers­te war noch wäh­rend sei­ner Zeit als Mönch erschie­nen – und kehr­te dann 1967 in die Groß­stadt Seo­ul zurück, wo düs­te­re Jah­re der Trunk­sucht in einem Selbst­mord­ver­such gip­fel­ten … Ko Un ist heu­te mit zahl­rei­chen Gedicht­bän­den, Essays, einer Auto­bio­gra­phie, Roma­nen und Bio­gra­phien wohl der bedeu­tends­te leben­de korea­ni­sche Autor.

Zwei neue Titel zum japanischen Buddhismus und buddhistischer Philosophie

Ich erlau­be mir, auf zwei Neu­erschei­nun­gen in mei­nem Ang­kor Ver­lag hinzuweisen.
1) Jun­ji­ro Taka­kusu: Grund­zü­ge bud­dhis­ti­scher Phi­lo­so­phie (Hard­co­ver, 236 Sei­ten, 22 €; Ebook 14,99 €)
 Bei Ama­zon bestell­bar. [und anders­wo im Buchhandel]
2) Bunyu Nan­jo: Eine kur­ze Geschich­te der zwölf japa­ni­schen Schu­len (Paper­back, 148 Sei­ten, 15 Euro; Ebook 9,99 €)
Bei Ama­zon bestell­bar. [und anders­wo im Buchhandel]
Bei­des mit Blick ins Buch und wei­te­ren Infos auf den ver­link­ten Ama­zon-Sei­ten. Der zwei­te Titel ist im Grun­de »die klei­ne Schwes­ter«, also eine kür­ze­re Ver­si­on des ers­ten Klas­si­kers , mit etwas ande­ren Schwer­punk­ten. Der Autor Jun­ji­ro Taka­kusu war haupt­ver­ant-wort­lich für die Erstel­lung der Tais­ho Tri­pit­a­ka, Bunyu Nan­jo sei­ner­zeit ein bekann­ter Buddhologe.
Es wer­den Geschich­te und Leh­ren fol­gen­der Schu­len behandelt:
Kusha-shû, Jôjitsu-shû, Rit­su-shû, Hos­sô-shû, San­ron-shû, Kegon-shû, Ten­dai-shû, Shin­gon-shû, Jôdô-shû, Zen-shû, Shin-shû und Nichiren-shû.

EINMAL-GEBOREN, ZWEIMAL-GEBOREN ZEN

Eben im Ver­lag erschienen:

Con­rad Hyers

EINMAL-GEBOREN, ZWEIMAL-GEBOREN ZEN
Die Soto- und Rin­zai-Schu­len des japa­ni­schen Zen-Buddhismus

EINMAL-GEBOREN, ZWEIMAL-GEBOREN ZEN
zeigt die Unter­schie­de und ver­schie­de­nen Ansät­ze der bei­den japa­ni­schen Schu­len des Zen-Bud­dhis­mus anhand aus­führ­li­cher Gegen­über­stel­lung der Lebens­um­stän­de und Cha­rak­te­re ihrer Begrün­der Dogen Zen­ji (Soto) und Haku­in Eka­ku (Rin­zai) auf.

Ein­mal-gebo­ren, zwei­mal-gebo­ren Zen“ ist eine fri­sche, neue Betrach­tungs­wei­se der bei­den bedeu­ten­den Zen Schu­len in Japan. Der bio­gra­phi­sche und ver­glei­chen­de Ansatz ist ori­gi­nell und sehr lesens­wert. Der Autor benutzt die Typo­lo­gie des Reli­gi­ons­psy­cho­lo­gen Wil­liam James, ergänzt sie mit wei­te­ren phä­no­me­no­lo­gi­schen Kate­go­rien und gibt dem Leser hilf­rei­che Bei­spie­le zur Hand, um die Schu­len und auch ähn­li­che Ten­den­zen in ande­ren reli­giö­sen Tra­di­tio­nen zu unter­schei­den.… Die Leser kön­nen anhand der bio­gra­phi­schen Bei­spie­le sich selbst erken­nen und durch die­se Metho­de ihre eige­nen Ten­den­zen aus­fin­dig machen.
BARDWELL SMITH
Car­le­ton College

196 Sei­ten, Bro­schur, 19,80 €,
erschie­nen im Dezem­ber 2012
ISBN 978–3‑9813504–3‑2
http://​www​.enso​-ver​lag​.de