Ikkyû Sôjun: Im Garten der schönen Shin (Neuauflage)

Ich lie­be – ich denke –
Ich lie­be – ich erin­ne­re mich –
Lie­be sprengt mei­ne Brust,
Sprengt mei­ne Gedanken.
Kein Gedicht, kei­ne Prosa,
Nicht eine Sil­be fällt mir ein.
Ich bin ein Erleuchteter,
Doch sol­ches Wis­sen allein
Hilft mei­nem Her­zen nicht.
Umso schmerz­li­cher jetzt,
So gefan­gen zu sein
Zwi­schen Tod und Leben.

 

Der japa­ni­sche Zen-Meis­ter, Kal­li­graf und Tusche­ma­ler Ikkyû Sôjun (1394–1481) ist uns vor allem durch Legen­den bekannt. So soll er sei­ne Ernen­nungs­ur­kun­de abge­lehnt oder zer­ris­sen haben. In sei­nen Gedich­ten preist er die kör­per­li­che Lie­be, kri­ti­siert an Besitz haf­ten­de Bon­zen und besingt die Schön­heit der Natur. Nach Ikkyûs Ansicht wur­de die Wahr­heit des Zen vor allem durch Rin­zai und dann Kidô und Dai­tô über­lie­fert. Rin­zais Über­lie­fe­rung war für Ikkyû gleich­be­deu­tend mit der Wahr­heit des Zen.

Ikkyû Sôjun: Im Gar­ten der schö­nen Shin.
Die läs­ter­li­chen Gedich­te des Zen-Meis­ters »Ver­rück­te Wolke«.
Aus dem Japa­ni­schen von Shûi­chi Katô und Eva Thom. Redak­ti­on: Ste­phan Schuhmacher.
156 Sei­ten. Hard­co­ver. 20,- €. ISBN: 978–3‑9360–1890‑5.

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